Hintergründe zum Projekt

Kuh-Pa Libre - Königsbrunner Tierschutzprojekt


"Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit. Der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung." (Tolstoi)

Das Zitat stammt von Leo Tolstoi, einem der bedeutensten russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Noch heute, am Anfang des 21. Jahrhunderts, hat sich diese Ansicht noch nicht einmal annähernd durchgesetzt. Im Gegenteil, der Fleischkonsum nimmt weltweit sogar zu. Um immensen Bedarf nach Fleisch zu stillen, werden in der industriellen Tierhaltung leidensfähige Lebewesen in noch nie da gewesenem Ausmaß zur Ware degradiert. Das Leben der Tiere wird immer kürzer und qualvoller. Die Schlachtung am Fließband ist dermaßen inhuman und grausam, dass sie sich auch auf den physischen und psychischen Gesundheitszustand der meist unterbezahlten Fleischverarbeiter auswirkt. Schließlich hängen globaler Hunger und massenhafte Produktion von Fleisch unmittelbar zusammen.
Diese und andere skizzierte Informationen können in den angeführten Links gesichtet und detailliert nachgelesen werden.


Mittlerweile genügt es vielen Vertretern von Tierrechten längst nicht mehr vom Vegetarismus zu sprechen. Streng genommen gibt es diesen gar nicht. In der Eierindustrie werden täglich fast 30 000 männliche Küken vergast, geschreddert oder sogar lebendig „entsorgt“. In der Milchindustrie werden die Kälbchen ihren Müttern entrissen. Die große Zahl der männlichen Nachkommen wird bald zu Kalbfleisch verarbeitet oder "einfach so" getötet. Sie sind wirtschaftlich unrentabel.
Deshalb kommt für Verbraucher, die nicht wollen, dass für sie Tiere leiden oder getötet und ausgebeutet werden, nur eine vegane Ernährungsweise in Betracht. Auch andere tierliche Produkte wie Leder, Wolle und Pelz sind für Veganer tabu. Dabei steigt die Zahl der Veganer in Deutschland stetig. Die positiven Auswirkungen dieser Lebensweise auf die eigene Gesundheit, auf die Ressourcen- und Wasserverschwendung, die Umwelt und das Klima sind vielen verantwortungsbewussten Menschen Anstoß genug, ihr Konsumverhalten zu ändern. Viele Veganer berichten außerdem davon, dass sie, seit sie sich ohne tierliche Produkte ernähren, noch nie so gut, abwechslungsreich und vielseitig gegessen hätten.  
Warum sind dann noch nicht alle Menschen vegan, oder zumindest vegetarisch?
Wie bei den meisten Konsumenten, so ist auch bei jungen Menschen und Kindern eine mangelnde Aufklärung dafür verantwortlich, dass sie ihr Ernährungs- und Konsumverhalten nicht hinterfragen. Genau an diesem Punkt wollen wir in Königsbrunn ansetzen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, bei möglichst vielen Jugendlichen und Kindern ein Bewusstsein für die globalen Zusammenhänge ihrer Ernährungsweise zu  schaffen. Gleichzeitig ist es essentiell, ihre Fähigkeit zur Empathie zu erhalten. 
Oft wird in diesem Zusammenhang Vegetariern vorgeworfen, sie seien sentimental (sie nehmen ihre Gefühle wichtiger als die Realität und werden als weltfremd und schwach angesehen). Ich möchte hier folgendes Beispiel von Froer anführen: "Zwei Freunde bestellen Mittagessen. Einer sagt:`Ich habe Lust auf einen Burger`, und bestellt sich einen. Der andere sagt:`Ich habe Lust auf einen Burger`, denkt aber daran, dass es Dinge gibt, die ihm wichtiger sind als seine Gelüste, und bestellt etwas anderes. Wer ist da der Gefühlsmensch?" (Froer, Jonathan Safran, 2010: "Tiere essen", S. 87) Ist der sentimental und nimmt Gefühle wichtiger, der die Realität der Nutztierhaltung recherchiert hat und sich mit den unangenehmen Wahrheiten konfrontiert hat? Oder aber ist eher das Bestellen eines (billigen) Burgers ein Ausdruck von Gefühl und Triebgesteuertheit? (Abschnitt vgl. Froer 2013, S. 87)





Doch die Kluft zwischen Mensch und Tier ist ein soziales Konstrukt. Auf wissenschaftlicher Basis kann man nicht von einer qualitativen Höherentwicklung des Menschen sprechen, nur von einer graduellen und quantitativen Weiterentwicklung (vgl. Balluch 2005 S. 144-166).


 "Wenn Du keinen Menschen töten kannst - gut; kannst Du kein Vieh und keine Vögel töten - noch besser; keine Fische und Insekten - noch besser. Bemüh Dich, soweit wie möglich zu kommen. Grüble nicht, was möglich ist und was nicht. Tu, was Du mit Deinen Kräften zustande bringst. Darauf kommt alles an."  (Leo Tolstoi, 1828 - 1910)



Die Thesen aus der Projektbeschreibung können in den externen Links (Bücher, Studien und Videos) nachgelesen, bzw. überprüft werden. 




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